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Wie Sie die Corona-Zeit als Chance für Innovation nutzen

Wie Produkt- und Innovationsmanager die Covid-19-Zeit für strategische Grundlagen und neue Geschäftsmodelle nutzen können.

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Es gibt drei Möglichkeiten auf Gegner zu reagieren: sich tot stellen, weglaufen oder angreifen. Wir sind für angreifen! Und das aus gutem Grund: Die Bedingungen der Covid-19-Krise beinhalten zwar viele Einschränkungen, aber sind auch eine große Chance, endlich überfällige strategische Projekte anzustoßen. Im folgenden Beitrag möchte ich die zwei besten Hebel in der Krise beleuchten und erklären, wie wir diese Prozesse angehen.

Die meisten Branchen (Tourismus, “analoge” Kultur und Unterhaltung, Logistik, Bildung, Messe… die Liste ist lang) befanden sich in den letzten Wochen & Monaten im Ausnahmezustand und sind jetzt in einer Sinnkrise: Wofür lohnt es sich zu investieren wenn das Covid-19 Dilemma noch lange anhält? Müssen wir nicht alle Ressourcen zusammenhalten? Der Klassiker lautet: Budgets für Innovation und Marke auf null. Nur, wer so kurz springt, hat nach der Krise keine Anknüpfungspunkte oder massive Rüstzeiten, um strategische Projekte wieder aufzunehmen.

Drehen wir den Spieß um und es sieht ganz anders aus: Nutzen wir gerade jetzt die Zeit, wo die Geschäfte stagnieren, um die Grundlagen für anschliessendes Wachstum zu legen! Es gibt zwei Bereiche, die in “normalen” Zeiten gern vernachlässigt werden, weil es keine Quick Wins sind — (Marken)-Strategie und echte Innovation — die wir genau jetzt gut angehen können.

1. Strategische Grundlagen

Strategie ist ein weites Feld. Im Kern umfasst es aber immer das Gleiche: Welches Ziel fokussieren wir und wie richten wir uns dafür aus? Das ist eine Übung für die man Zeit und Stakeholder braucht — beides ist durch Meetings, Reisetätigkeiten und das Tagesgeschäft normalerweise schwer zu bekommen. Gerade für die oben erwähnten Branchen zeichnet sich aber nun ein ganz anderes Bild. Gehen wir also ans Eingemachte und widmen uns diesen Themen:

  • Positionierung: Wo stehen wir gerade? Wie werden wir wahrgenommen? Wie sind wir im Vergleich zum Wettbewerb aufgestellt? Welche Trends betreffen uns?
  • Zielgruppe: Haben wir ausreichende und aktuelle Erkenntnisse über unsere Zielgruppe(n)? Haben wir daraus abgeleitete Arbeitsgrundlagen für alle Teams?
  • Wachstumsfelder: Wohin bewegen wir uns in den nächsten Jahren? Welche Veränderungen — aktuelle aber auch nach der Krise — sind relevant für unser Geschäftsmodell? Sollten wir unser Geschäftsmodell erweitern? Gibt es bereits Initiativen und sind diese klar priorisiert?
  • Team: Wie steht es um die wertvollste Ressource — unsere Mitarbeiter:innen? Was tun wir, um sie zu fördern, zu befähigen und an uns zu binden?

Das alles sind signifikante strategische Hebel für jedes Unternehmen. Jetzt ist die richtige Zeit, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Für konkret umrissene Herausforderungen begleiten wir unsere Kunden dafür in sogenannten Strategy Sprints: Wir machen aus Herausforderungen klare, messbare und motivierende Ziele. Wir erforschen, analysieren und kondensieren interne sowie externe Zielgruppen- und Marktgrundlagen und finden die wichtigsten Hebel zur Zielerfüllung. Wir entwickeln oder priorisieren Aktivitäten. Wenn es um Positionierung geht, werden wir konkret und er- oder überarbeiten Unternehmensstrategien und Markenmodelle.

Unser Beitrag sind dabei Techniken und Prozesse aus der Welt des Design Thinking und der Design Sprints, sowie Führung, Inspiration und Katalyse und der Einsatz erprobter Tools zur virtuellen Kollaboration. Die ersten Beweise haben wir schon erbracht. Wir erschaffen in weniger als zwei Wochen in remote und virtueller Zusammenarbeit (den Unterschied erklärt meine Geschäftspartnerin Susanne Harnisch übrigens in ihrem letzten Artikel) mächtige Arbeitsgrundlagen und Sprungbretter für die Zukunft.

2. Echte Innovation

Inkrementelle Innovation ist für die meisten Unternehmen einigermaßen gut im Tagesgeschäft unterzubringen. Disruptive oder sogar marktverändernde weniger. Da geht jetzt mehr und es geht um alles! Ich empfehle die Beschäftigung mit diesen beiden Themen:

  1. Quick Wins: Was können wir tun, um Kunden in der aktuellen Situation zu unterstützen? Wie können wir JETZT einen gesellschaftlichen oder alltäglichen praktischen Mehrwert bieten und uns dabei gleichzeitig für die Zukunft positionieren? Hier gibt es viele “offensichtliche” wertvolle Angebote wie Masken statt Kleidung, Spenden von Restbeständen oder die Erweiterung von Freemium Angeboten, z.B. von digitalen Bildungsangeboten wie Blinkist. Oder indirekte, wie eine Gutscheine für analoge Genüsse nach der Krise oder Tools für bessere virtuelle Meetings. Ich bin überzeugt, dass jede Branche Quick Win Potentiale heben kann.
  2. Geschäftsmodelle für die Zukunft: Viele Unternehmen schreiten gerade mit Lichtgeschwindigkeit im Bereich Digitalisierung voran. Es entstehen Angebote aus der Not, die es vorher nicht gab, die keine reinen Krisenangebote sind. Es ist davon auszugehen, dass sich Bedürfnisse und Verhaltensweisen einstellen, die langfristig Bestand haben. So überlegen jetzt schon einige Restaurants einen größeren Anteil des Geschäfts auch dauerhaft im Lieferbusiness zu machen. Das bedeutet nicht per se eine Einschränkung. Das Premium Konzept 100/200 in Hamburg erweitert beispielsweise gerade durch eine besondere Art der Food Box die eigene Experience weit über den alten Kundenstamm hinaus. Die Zwangslage ist ein Beschleuniger und bringt Veränderungen hervor, die auch nach der Krise wirken werden. Daraus ergeben sich absolute Wachstumschancen!

Wie gehen wir es an? Beide Themen brauchen einen guten Prozess und Katalyse. Nur so können wirklich relevante Ideen hervorgebracht und auf veränderte Anforderungen schnell und nachhaltig reagiert werden.

Unsere Ideas Sprints machen genau das: Sie legen in kürzester Zeit die Grundlagen für neues Wachstum. Dabei steigen wir über schlanke Forschung entweder in Szenarien für neue Geschäftsmodelle ein oder mithilfe von priorisierten Wachstumsfeldern gleich in die Ideenentwicklung und -validierung. Der Unterschied zu dem meisten üblichen Prozessen: Wir nutzen die schon genannten Erfolgsfaktoren von Design Thinking und dem Design Sprint in einem ultraschnellen Prozess, der auch schon remote erprobt ist. Mit einem zentralen virtuellen Ideen-Workshop, anschließendem remote Prototyping und Konzept-Test und einer virtuellen “Action-Plan-Session” liegen alle Ergebnisse — inklusive Validierung — in weniger als 4 Wochen vor!

Während die “Totsteller” noch abwarten, bringen wir also schon Alternativen in die Produktion. Klingt das nicht nach einer spannenden Chance?

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