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Innovation ist ein Prozess

Damit aus einer Idee eine Innovation wird, die am Ende markt- oder sogar gesellschaftsrelevant ist, braucht es einen sinnvollen Prozess.

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Idealerweise ist dieser nicht nur gut strukturiert sondern auch schlank, damit die Innovation auch in absehbarer Zeit das Licht der Welt erblickt. Nachdem Franziska in ihrem letzten Artikel den Unterschied zwischen Design Thinking und Design Sprints verdeutlicht hat, möchte ich hier zeigen, wie wir bei XO beide Ansätze und noch ein paar mehr kombinieren, um einen schlanken und damit schnellen Innovationsprozess zu gestalten.

1. Verständnis aufbauen und Grundlagen schaffen

Wenn ich es nicht dem Zufall überlassen möchte, ob meine neuste Idee am Ende auch auf Interesse stößt, beginne ich jeden Innovationsprozess beim potentiellen Nutzer. Wie im klassischen Design Thinking starten wir jeden Prozess mit einer Empathiephase, aus der wir Erkenntnisse generieren. Wie Franziska bereits beschrieben hat, versetzen wir uns dabei aber nicht nur in den Nutzer hinein, sondern berücksichtigen ebenso technologische Trends, Verhaltensweisen anderer Gruppen, kulturellen Strömungen und mehr.

Aus den gewonnen Erkenntnissen können wir anschließend nicht nur Rückschlüsse auf die Zielgruppe ziehen und konkrete Problemstellungen ableiten. Wir können auch soziale, kulturelle oder technologische Trends besser verstehen und potentielle Wachstumsfelder identifizieren. Und wir können die nächsten Schritte klar definieren. Denn hier gibt es gleich zwei mögliche Wege.

2. Experimentieren im Hackathon

Der naheliegendste Weg wäre jetzt mit einer Ideation-Phase weiterzumachen. Aber gerade wenn es um technologische Trendthemen geht, ist die Unsicherheit ob der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit der Technologie auch mit ein bisschen Hintergrundwissen oft noch groß. Daher hilft es, diese einfach einmal auszuprobieren.

Hierfür haben wir uns bei XO von einem Techie Format — dem Hackathon — inspirieren lassen. In nur 1,5 Tagen können Unternehmen ein technologisches Trendthema verstehen, ausprobieren und einen ersten Prototypen bauen. Anders als bei klassischen Hackathons sind dafür aber keine technischen Fähigkeiten oder Hintergrundwissen nötig. Und wir beziehen bereits zuvor gewonnene Erkenntnisse mit ein.

Am Ende des Hackathons sind die Teilehmer:innen in der Lage, selbständig zu bewerten, ob die Technologie für ihren Anwendungsfall sinnvoll ist. Und sie können mit Hilfe eines ersten Prototypen andere davon überzeugen und/oder einen ersten Nutzertest machen.

3. Ideen entwicklen im Ideas Sprint

Ob mit oder ohne Experiment machen wir nun einmal richtig die Köpfe auf. In einem 1-tägigen Ideen-Workshop bedienen wir uns verschiedenster Kreativmethoden, explorativer Tools und gezielter Exkurse auf fremde Planeten. Ziel ist es, auf Basis der bisher gewonnen Erkenntnisse so viele unterschiedliche Ideen wie möglich zu entwickeln, um die zuvor definierte Problemstellung zu lösen. Unterstützt von Startup-Gründern und Experten aus anderen Bereichen bringen wir neue Perspektiven dazu.

Die vom Team ausgewählten besten Ideen werden anschließend in kürzester Zeit in visuell hochwertige Mockups überführt und qualitativ an der Zielgruppe getestet.

4. Idee zuspitzen im Product Sprint

Mit den Testergebnissen aus dem Ideas Sprint können wir nun in die Konkretisierung gehen. Hierfür nutzen wir eine 4-Tage-Version des Design Sprints — den Product Design Sprint. Wenn wir aus dem Ideas Sprint kommen, nutzen wir die erste Hälfte des Tages zum einen, um die Ergebnisse des ersten Tests vorzustellen. Außerdem rufen wir uns die definierte Problemstellung und ggfs. ausgewählte Erkenntnisse ins Gedächtnis zurück. Darauf basierend wählen wir eine Idee für die Weiterentwicklung im Sprint aus.

Mit der ausgewählten Idee gehen wir in eine zweite Phase, in der wir verschiedene Konkretisierungen dieser Idee entwickeln. Am Ende wählen wir die aussichtsreichste für die Umsetzung in einem Prototypen aus. Von dieser wird ein Storyboard erstellt und darauf basierend der Prototyp gebaut. Je nachdem, um welche Produkt- oder Serviceidee es sich handelt, kann dies ein interaktiver Klick-Dummy sein, eine Animation, eine Präsentation, ein Rollenspiel in passender Umgebung usw. Am Ende des Product Sprints wird der Prototyp erneut qualitativ an der Zielgruppe getestet.

Auf diesen ersten Product Sprint können einer oder mehrere verkürzte Product Sprints folgen, in denen der Prototyp weiter verbessert und konkretisiert wird. Ziel ist es, den Prototypen soweit auszudifferenzieren, dass sich im Anschluss die Entwicklung eines MVP (Minimum Viable Product) lohnt.

5. Innovation auf den Markt bringen

Entsprechend des Lean Startup Ansatzes, wird ein validierter Prototyp nun mithilfe eines MVP möglichst schnell und kostenarm quantitativ live getestet. Hierfür entwicklen wir eine Roadmap und ein Testszenario und übergeben die Entwicklung an das unternehmensinterne Produktmanagement oder ein externes Umsetzungsteam. Wird das MVP von der Zielgruppe positiv aufgenommen, begleiten wir Unternehmen im letzten Schritt beim Übergang zum großen Product Launch z.B. durch die Überprüfung der Marktrelevanz, Empfehlungen zur Marktpositionierung oder der Gestaltung eines geeigneten Business Models. Und geben bei Bedarf Empfehlungen zur weiteren Roadmap, Portfoliostrategie und zur Teamaufstellung.

Mit diesen fünf Schritten, in denen wir Design Thinking, Design Sprints und Lean Management verbinden, verkürzen wir die magische “Time to Market” eines neuen Produkts oder Services spürbar.

Quereinstieg möglich

Das beschriebene Vorgehen ist natürlich ein idealer Prozess. Die Realität sieht häufig anders, insbesondere weniger geradlinig aus. Je nachdem an welcher Stelle im Innovationsprozess ein Unternehmen gerade steckt, gibt es überall die Möglichkeit eines Quereinstiegs. Die meisten unserer Kunden haben beispielsweise bereits eine ganze Reihe von Ideen. Durch eine strategische Basis können diese bewertet und im weiteren Schritt konkretisiert und getestet werden. Oder es gibt bereits ein Produkt, das erweitert oder verbessert werden soll — etwa um eine weitere Zielgruppe anzusprechen oder die angestrebte Zielgruppe besser zu erreichen.

Egal wann und wo, es lohnt sich immer seinen Innovationsprozess bis zu Ende zu denken, auf Effektivität und Geschwindigkeit zu prüfen und ein bisschen Raketentreibstoff zu tanken.

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