Was ist Growth Hacking?
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Die Grundlagen der Growth Hacking-Methode
Als Growth Hacking bezeichnet man eine Marketingstrategie, bei der schnelles Wachstum im Vordergrund steht. Ziel ist es, mit minimalem (zeitlichen bzw. monetären) Aufwand Hebel zu finden, die das Wachstum eines Unternehmens antreiben. Diese Wachstums-Taktik ist oft schneller und nachhaltiger als reguläre Werbung, da die meisten Growth Hacks günstig und einfach in der Umsetzung sind.
Growth Hacking kommt aus der Welt des Growth Marketing. Eine Initiative für Wachstum kann im Growth Marketing dabei aus allen Bereichen des Marketing-Mix stammen (Produktpolitik, Preispolitik, Distribution, Kommunikation). Etwa eine virale Marketing-Kampagne (Kommunikation), oder eine künstliche Verknappung des Angebots durch exklusive Einladungs-Links (Distribution). Diese Taktik konnten die Entwickler der App Clubhouse im Frühjahr 2020 erfolgreich nutzen. Sehr einfache und gleichermaßen erfolgreiche Produkt-Hacks sind außerdem:
- Die Einführung des Like Buttons auf Facebook. Diese kleine Änderung erhöhte das Engagement der Facebook Nutzer deutlich.
- Die “Einbetten”-Funktion von YouTube. Eingebettete YouTube Videos verbreiteten die Inhalte der Plattform im ganzen Netz.
- Die “Herunterladen”-Funktion von TikTok. Virale TikTok-Videos können auf konkurierenden Plattformen hochgeladen werden. Durch das prominente Wasserzeichen, sind sie im Grunde kostenlose Werbung für die App.
Wieso ist Growth Hacking wichtig?
Die Beispiele von Facebook, YouTube und TikTok zeigen, dass augenscheinlich kleine Aspekte ein großer Erfolgsfaktor sein können. Wäre etwa Facebook ohne den Like Button jemals so erfolgreich geworden? Mit einem guten Growth Hack gelingt es dem Unternehmen die Effektivität seiner Akquise- oder Marketingmaßnahmen zu potenzieren.
Growth Hacking dient grundsätzlich dem Wachstum. Die Art der Hacks kann sich jedoch je nach Wachstumsstadium des Produktes unterscheiden. Ein ausgereiftes Produkt wie YouTube oder Facebook wird in der Regel nur kleine Änderungen durchlaufen. Um den ersten Wachstumsschub ohne großes Budget zu meistern, bedarf es allerdings etwas mehr Kreativität. Wie das gelingt, zeigt die folgende Gründungsgeschichte.
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Case Study: Wie Tinder dank Growth Hacking durchstarten konnte
Eine interessante Anekdote zum Erfolg einer Growth-Hacking-Initiative bietet die Dating App Tinder. Diese konnte bereits wenige Monate nach Release Millionen von Nutzern begeistern. Nicht einmal 10 Jahre nach Gründung ist Tinder eine der bedeutendsten Dating-Plattformen überhaupt. Doch wie gelang der rasante Aufstieg?
Tinder ist eine Dating App, die es dem Nutzer ermöglicht, Menschen aus der direkten Umgebung kennenzulernen. Anders als bei den meisten sozialen Netzwerken ist die App deswegen lokal begrenzt. Jedem Nutzer werden ausschließlich die Profile von Leuten aus der Umgebung vorgeschlagen. Die erste Herausforderung des Gründerteams war es deswegen einen Ort zu finden, an dem es viele interessante Menschen auf engem Raum gibt.
Man entschied sich dafür, Tinder zuerst auf einem College Campus zu vermarkten. Diese Taktik hatte für Facebook bereits blendend funktioniert. Und auf dem Campus konzentrierte man sich auf Studentenverbindungen (Fraternities & Sororities), also bereits etablierten sozialen Gefügen. Die Mitglieder dieser Gruppen sind häufig gut vernetzt und beliebt. Sie stellten also die idealen Early Adopter für Tinder dar.
Als kritische Nutzergruppe für den Growth Hack identifizierte man wiederum weibliche Studenten. Das (zugegebenermaßen etwas sexistische) Kalkül: Hätte man genügend weibliche Nutzer, würden die männlichen schon folgen. Damit sich nun weibliche Nutzer für Tinder anmelden würden, veranstaltete man exklusive Parties in den Sororities. Der Einlass war ausschließlich Student:innen gestattet, welche die Tinder App auf ihrem Smartphone installiert hatten. Die App fungierte sozusagen als VIP-Ticket. Hatten sich erst einmal die Sorority-Mitglieder angemeldet, waren die Fraternity-Mitglieder bald auch an Bord. Der Plan war aufgegangen.
Über Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet sich Tinder nun wie ein Lauffeuer. Zuerst auf dem gleichen Campus außerhalb der Studentenverbindungen, später auch an anderen Campussen. Als die Studenten über Weihnachten in ihre Heimatorte zurückkehren, erzählten sie dort ihren Freunden von Tinder. Ganz von allein erschlossen sich neue Nutzergruppen und die App wurde weiter ins Land getragen.
Die Gründer von Tinder hatten den richtigen Wachstumshebel gefunden. Sie hatten es geschafft, die sozialen Strukturen ihrer Zielgruppe zu nutzen und die App mit minimalem Aufwand zu einem Millionen-Erfolg zu machen.
Growth Hacking bei XO Projects
Natürlich startet nicht jeder Growth Hack durch wie eine Rakete. Deswegen ist es wichtig, in regelmäßigen Intervallen neue Ideen zu testen. Außerdem ist es wichtig, sich bewusst zu machen, was man genau erreichen will. Mit diesen Grundlagen kann es im kleinen wie im großen Rahmen gelingen, sein Wachstum zu beschleunigen.
Für XO Projects haben wir als Teil der Marketingstrategie auch ein Vorgehen entwickelt, das sich am Growth Hacking orientiert. Hierzu sammeln wir auf einem Kanban Board Hypothesen oder schon einfache Ideen dazu, wie wir Angebot oder Kundenakquise verbessern können. Jede Idee gilt zunächst als Experiment. Für jedes halten wir folgendes fest:
- Welche Maßnahme soll durchgeführt oder verändert werden?
- Welchen Effekt erwarten wir dadurch?
- Wie wollen wir “Erfolg” messen?
- Was ist unser minimales Erfolgskriterium?
Wollen wir ein neues Experiment starten, wird eine Idee aus der Sammlung in die Spalte “Durchführung” geschoben und getestet. Unter Umständen geht es dabei nur um eine These zur Headline einer Webseite oder Email-Kampagne. Es gibt aber auch umfangreichere Ideen, die 4 bis 6 Wochen in der Umsetzung dauern.
Nachdem wir ein Experiment getestet und ausgewertet haben, halten wir es entweder als Erfolg oder Misserfolg fest. Erfolgreiche Vorgehen werden fortgeführt und die Erkenntnisse aus alles Tests fließen in die nächsten Experimente ein. Auf diese Weise konnten wir unsere Customer Journey und den Akquise Funnel deutlich verbessern.
Viele weitere Beispiele zu gelungenem Growth-Hacking (zum Beispiel Dropbox und Outlook) findest du übrigens im Artikel von easyfeedback. Vorbeischauen lohnt sich!
Fazit
Mithilfe von Growth Hacking kannst du relativ einfach und günstig dein Produkt oder dessen Vermarktung verbessern. Growth Hacking-Initiativen sind dabei in allen Bereichen des Marketing-Mix zu finden. Einfache Growth Hacks erfordern kaum Aufwand und können in kurzer Zeit validiert oder falsifiziert werden. Etwa das Experimentieren mit Email, Social Media oder der Produkt-Landingpage.
Um eine Growth Hacking Initiativen im eigenen Betrieb zu etablieren, empfiehlt es sich Hypothesen zu sammeln und diese systematisch zu testen. Hierzu haben wir bei XO Projects ein Workflow entwickelt, der es uns ermöglicht schnell und einfach unsere Angebote zu optimieren.
Falls dich das Thema interessiert, schaue dir gerne auch die weiterführenden Links an. Wir wünschen dir viel Erfolg beim Growth Hacking!
Weiterführende Links
- Was ist Growth Hacking? – ein XO Video zum Thema
- Was ist Growth Hacking und wie werde ich ein Growth Hacker
- Growth Hacking einfach gemacht: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Und an diesem praktischen Buch, mit einem großen Abschnitt zu Growth Hacking für Startups, hat unsere GF Franziska als Supporting Author mitgeschrieben. Vielleicht ist das ja etwas für dich:
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