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Inspiration: der Startschuss für erfolgreiche Innovation

Inspiration ist der Schlüssel zu Innovation. Aber wie finde ich die richtigen Impulse und Trends? Drei mögliche Herangehensweisen.

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In Vorbereitung auf ein Webinar rund um Wachstumstrends wurde mir kürzlich die Frage gestellt, “Wie werde ich denn so ein richtiges Trüffelschwein für Trends und Wachstumshebel?”. So ein seltenes, besonders trainiertes Geschöpf. Kann ich das überhaupt lernen? Ja, natürlich! In diesem Beitrag teile ich drei mögliche Herangehensweisen, um regelmäßig die richtigen Impulse zu erhalten und Trends auf die Schliche zu kommen.

Definition

Inspiration, der Grundstein für Innovation und Wachstum, stößt Veränderungen im Denken und Handeln an und ermöglicht Produkt- und Service-Neuheiten, die auf wahren Erkenntnissen aufbauen. Im Fachjargon werden diese Erkenntnisse, die der Inspiration dienen oft Insights genannt.

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Kategorien von Insights

Es gibt unterschiedliche Kategorien von Insights. Aus meiner Sicht, sind das die drei wichtigsten:

  1. Trends
  2. Bedürfnis- und Verhaltensmuster
  3. Thesen und Prognosen

Gesellschaftliche Strömungen, bei denen sich eine zunehmende Relevanz abzeichnet. Ernährung als (Ersatz-) Religion ist z.B. ein Trend. Die Rückkehr zu traditionellen Werten ist auch ein Trend. Dahinter stecken wichtige Motive, die eine größere Gruppe von Menschen teilen. Trends werden durch ihre wachsende Präsenz im Mainstream sichtbar.

Bedürfnis- und Verhaltensmuster

Denk- und Verhaltensweisen in Bezug auf eine bestimmte Branche, Produktkategorie oder auch ein konkretes Produkt. Sie können ein Ergebnis von Trends sein, aber auch ohne große Strömung sind sie immer interessant und relevant für Wachstum und Innovation. Denn wer ein bisher ungenutztes Bedürfnis erfüllt, kann eine super “heiße” Neuheit erschaffen, die ganz ohne Trend auskommt.

Thesen und Prognosen

Und dann gibt es noch Insights, die nicht direkt auf der Straße liegen, die man nicht einfach erforscht, sondern selbst herleitet. Dafür schaut man sich interessante Entwicklungen in anderen Kategorien an. Spielt man mit Szenarien und bricht mit bekannten Kategorieregeln.

Das führt uns zum zweiten Schritt, der Antwort auf die Frage: Wie werde ich nun zum Trüffelschwein?

Insights finden

Bei der Suche und Bewertung von Insights gibt es verschiedene Herangehensweisen:

  1. Nutzerzentrierte Forschung
  2. Kontinuierlicher Inspirations-Stream
  3. Gezielte Exkurse

Nutzerzentrierte Forschung

Eine zentrale Aufgabe wachstumsorientierter Unternehmen ist aus meiner Sicht, sich regelmäßig mit seinen aktuellen und potentiellen Nutzern zu beschäftigen. Dazu sind folgende Fragen hilfreich:

  • Wie stehen sie zur Branche, Produktkategorie und meinen Produkten?
  • Welche Erwartungen haben sie?
  • Werden sie erfüllt oder enttäuscht?
  • Welche Motive treiben diese Menschen im Alltag und in dieser Bereich an?

Diese Fragen beantwortet z.B. eine gute Persona, zu der ich durch qualitative und quantitative Forschung komme, z.B. durch vorhandene Konsumentenstudien, durch qualitative Interviews, Konsumententagebücher, durch gezielte Nutzerbeobachtung sowie Auswertung von Nutzungsverhalten.

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Mehr Informationen

Das klingt vielleicht viel zu selbstverständlich für ein ordentliches Trüffelschwein, aber hier verstecken sich ganz viele potentielle Trüffel, wenn man auf die Details schaut. Daher sollte es in Unternehmen eine Routine bei der Erstellung und Überprüfung von Nutzerwissen geben. Das kann nach einer initialen Erstellung von Personas z.B. ein halbjährlicher Perspektivwechsel-Workshop sein, der mit aktuellen Forschungsdaten unterfüttert wird. Es braucht nur etwas Zeit, Neugier auf menschliche Besonderheiten, die es zu entdecken gilt und eine strukturierte, inspirierende Führung.

Kontinuierlicher Inspirations-Stream

Neben der fokussierten Nutzerforschung steckt Magie im Wissen über Märkte und Trends, aus dem sich spontan Querverbindungen bilden. Das ist eine der besonderen Eigenschaften des menschlichen Gehirns: die Verknüpfung von bisher unzusammenhängenden Informationen.

Dafür müssen natürlich erstmal Informationen da sein. Daher empfehle ich jedem Unternehmen und jedem beruflich an Innovation interessierten Individuum eine Automatisierung von spannendem Input. Auch das ist kein Hexenwerk. Es gibt unzählige gute Quellen.

Hier muss in erster Linie die Frage beantwortet werden, welche Kanäle und welcher Rhythmus für eine:n am besten funktionieren, damit Inspiration wirklich wahrgenommen wird und die potentiellen Unterbrechung im Alltag nicht nervt. Dazu gehört z.B. auch die Frage:

Bin ich ein Push- oder Pull-Typ? Also, will ich angepiekst werden (Push), oder selbst von Zeit zu Zeit in eine Favoritenliste gucken (Pull).

Push-Typen

Für Push-Typen wie mich empfehle ich eine Auswahl guter Newsletter, News Aggregatoren, WhatsApp News, aber auch Google Alerts, um auf Basis von relevanten Keywords automatisierte Updates zu erhalten, wenn neue Inhalte im Netz publiziert werden.

Hier eine Empfehlung guter Newsletter zum Thema Innovation und Trends:

  • TrendWatching, aktuell mit der interessanten Corona-speziefischen “Innovation of the Day”
  • Frontira, mit Artikeln zu aktuellen Strömungen, Innovation Tools und spannendenen Branchenspecials (englischsprachig)
  • OMR Newsletter für Input rund um digitales Marketing. Jeden Tag gibt’s hier eine Fallstudie (mal inspirierend, mal langweilig… einfach ausprobieren)
  • YouTube Re:view, gibt ein gutes Bild ab, worüber die jungen Menschen der Welt gerade sprechen

Jedes Branchen-Magazin hat außerdem meist einen Newsletter. Ich lese:

  • t3n Newsletter, mit Tech Trends und Neuigkeiten rund um Startups
  • Wired Newsletter, nochmal Tech Trends und Neuigkeiten (englischsprachig)
  • Handelsblatt Morning Briefing, das Wichtigste zu den Wirtschaftslenkern

Weiterer Lesetipp:

  • Think with Google, Insights und Studien rund um Marketing mit Google und YouTube (werblich geprägt, aber interessant)

Pull-Typen

Pull-Typen bieten sich nun fast die gleichen Quellen an, nur dass sie aktiv angesteuert werden müssen. Ich empfehle zusätzlich Medium hier als regelmäßige Quelle für “Pull-Leser”. Es gibt wirklich guten Content, nur der Newsletter ist nicht gut optimiert. Daher sollte hier lieber proaktiv nach den Keywords für ein spezifisches Thema gesucht werden.

Diese Leseliste könnte jetzt ewig so weitergehen, aber sollte hier nur eine erste Inspiration bieten. Grundsätzlich sind auch die eigenen Kolleg:innen eine gute Quelle für Lesetipps. Auf diese Wiese lässt sich leicht ein eigenes Ökosystem zur kontinuierlichen Inspiration erstellen.

Inspiration ist ein Invest. Das muss klar sein!

Wer sich jetzt fragt, woher eigentlich die Zeit zum Lesen all dieser Informationen kommen soll, hier noch ein klarer Hinweis: Inspiration ist ein Invest. Das muss klar sein!

Am besten legt man sich einen festen Lesezeitraum fest, jeden Nachmittag oder Abend eine halbe Stunde, z.B. kurz vor Ende des Arbeitstag, oder 1x in der Woche für 2h. Eben so, wie es am besten passt. Eine Routine erhöht auf jeden Fall die Chance, Inspiration zu priorisieren und nicht alles andere vorzuziehen. Und dann heißt es warten. Ich garantiere, wer regelmäßig interessante Beiträge liest oder hört, den wird das im Arbeitskontext auf neue Ideen bringen.

Gezielte Exkurse

Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit etwas aktiver nachzuhelfen, um in kürzester Zeit neue Inspiration und Erkenntnisse zu gewinnen und auch schon anzuwenden. Auch das ist eine absolute Empfehlung für Unternehmen, gerade für die, die im Tagesgeschäft auf Anschlag arbeiten.

Hierfür kommt ein kuratiertes Netzwerk von Trendsettern und Experten zusammen und teilt ihre spezifische Sicht auf ihre Branche und die Welt. Bei der Auswahl achten wir darauf, das Menschen, Unternehmen und Erfahrungen dabei sind, die der jeweilige Kunde so nie machen würde. Wir erkunden Themenbereiche, die scheinbar ohne Bezug zum täglichen Job sind. Genau hier steckt die Magie. Zusätzlich haben wir Übungen und Arbeitsmittel entwickelt, die Impulse gleich nutzbar machen.

Ein Beispiel: Wir stellen einem Kunden aus der Verlagsbranche ein Startup für Bioplastik vor und erkunden mit ihnen eine Art Prototyping. Im Anschluss entwickeln wir nicht Digitalisierungs- aber materialfreie Medienszenarien.

Ein gezielter Exkurs kann aber auch kleiner aussehen und z.B. in steilen Thesen bestehen, die den Auftakt in einen kollaborativen Prozess bilden, für die eine Teamleiterin oder Moderator kreativ wird. Eine Technik ist die dramatische Überspitzung von kleineren Erkenntnissen. Der Gedanke dabei ist es, das Team bzw. die Teilnehmer:innen aus ihrer Komfortzone zu bringen. Dabei entstehen neue Ideen.

Eine andere Technik ist die schon eingangs genannte Umkehr von Branchenregeln. Dabei können Sie sich sogar von Ihren Teilnehmern helfen lassen. Erst werden die typischen Motive, Ausdrucksformen und Regeln der Branche gesammelt. Anschließend verkünden Sie überraschend, dass all das den Rest der Zusammenarbeit lang “verboten” ist. Dabei kommen ganz interessante Gedanken zutage. Versprochen!

Fazit

Um zu neuen Ideen und richtigen Innovationen zu kommen, braucht ein Unternehmern oder ein Team erkenntnisreichen Input. Der kann durch Forschung gewonnen werden, durch einen regelmäßigen, nicht nur branchenrelevanten Zufluss von Neuigkeiten und durch gezielte Exkurse, die Sie selbst oder ein guter Dienstleister mit guten Techniken vorbereiten kann.

Und zum Abschluss noch ein letzter Tipp: Immer mal das Haus verlassen! Die interessantesten Dinge spielen sich manchmal direkt vor der eigenen Haustür ab. Viel Spaß bei der Trüffelsuche!

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